Texte über philosophischen Gedanken

Mit meinen formgebenden Werken bilde ich hauptsächlich den Mensch in allen seinen Facetten ab. Neben abstrakten Darstellungen bin ich im gegenständlichen und frei gestalterischem Bereich am Wirken. Die nachfolgenden Texte geben meine philosophischen Gedanken über meine Arbeiten wieder.

 

Das Lebensrad

Durch den Rhythmus von Tag und Nacht, von Voll- und Neumond, von Flut und Ebbe und nicht zuletzt durch die Jahreszeiten inspiriert, wurde das Prinzip des Kreislaufes an die Oberfläche des menschlichen Bewußtseins gespült.

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Das Lebensrad

Was vormals geblüht hat, dient hernach als Nahrung neuer Blüte.

Das Wasser verdunstet und fällt als Regen erneut auf die Erde.cc

Die Lachse kommen zum Laichen an den Ort ihrer Geburt zurück.

Aus dem Verwesenden entsteht Leben.

Dieser ewige Wiederholung, ohne Anfang und ohne Ende, als Kreis gedacht, scheint unendlich. Da alles im Kreislauf organisiert scheint, warum nicht auch das eigene Leben?

Und wenn nicht das eigene Leben, so doch vielleicht der eigene Geist?

Komet

Die Farbe des Wassers und die des Himmels ist, so wie es seit alters her der Fall ist, immer noch Blau. Dieses tiefe, so vollkommene unendliche Blau ohne Grund und Kontur, konnte nur göttlich sein. So wurde das Blau des Himmels zum „Königsblau“ irdischer Herrscher, mit der Anmaßung auf göttliche Macht.

Doch erst von außen betrachtet wird die Beschränktheit des eigenen Betrachtungswinkels abermals deutlich. Erst der Blick aus dem All auf den „Blauen Planeten“ öffneten die Augen für dieses einzigartige Gebilde in den feindlichen unendlichen Weiten des Alls.
Auch die Kenntnis über die Entstehung des Blauen Scheins am sommerlich tief blauen Himmel konnte der Farbe die ihr innewohnende Schönheit nicht nehmen.

Die Illusion der Leichtigkeit

Wenn der Zuschauer nach einer gelungenen Ballettvorstellung auf dem Weg nach
Hause die getanzten Bilder Revue passieren lässt, bleibt der Eindruck der Leichtigkeit des Tanzes und des Ausdrucks in der Erinnerung haften. Doch das Bild trügt. Für diese Leichtigkeit haben alle Tänzerinnen und Tänzer viel Schweiß und mitunter Tränen auf den Proben lassen müssen.

Ich hatte oft die Gelegenheit, Ballettstudien an Opern- und Balletthäusern durchzuführen. Die Skizzen und die kleinen Skulpturen, die während dieser Wochen im Zuschauerraum entstanden, stehen als Momentaufnahme in einem Prozess, der die Tänzerinnen und Tänzer immer näher an ihre Rolle und an ihre persönlichen Leistungsgrenzen heranführte. Dem Zuschauer bleibt diese Anstrengung in der Regel verborgen.

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